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Studie

Die Studie "Messprogramme der Bundesländer und angrenzender EU-Staaten (DK/NL) zum Abgleich des Frühindikatorensystems", ist ein wichtiger Baustein des Demonstrationsvorhabens "Indikatoren zur Früherkennung von Nitratfrachten im Ackerbau". Sie hat das Ziel einen Überblick über das Vorgehen der Länder beim Nitrat-Monitoring zu geben und relevante Erkenntnisse und Erfahrungen für das zu erarbeitende Frühindikatorensystem hervorzuheben.

Dazu wurden mit den Länderministerien und den Fachbehörden für Landwirtschaft und Umwelt Gespräche geführt und Informationsrecherchen betrieben. Des Weiteren wurde vergleichend das Vorgehen in Dänemark und den Niederlanden untersucht.

Anhand ihrer Monitoring- und Forschungsaktivitäten haben die Länder umfangreiche Erfahrungen über die Anwendbarkeit und Aussagekraft unterschiedlicher Indikatoren gesammelt. Festzustellen ist allerdings auch, dass sich die Ausrichtung, der Fortschritt und die Durchführung der Monitoring- und Untersuchungsaktivitäten zum Teil erheblich unterscheiden. Einige Länder führen z.B. regelmäßig großflächige Nmin-Messkampagnen zur Quantifizierung reaktiver Stickstoffverbindungen im Boden durch, während andere vor allem auf die Auswertung statistischer Daten zur Berechnung von Nährstoffbilanzen unterschiedlicher Skalierung und darauf aufbauender Modellierungen setzen.

In einigen Ländern werden umfangreiche Untersuchungen mit Hilfe von Nmin-Untersuchungen für das Maßnahmen- und Gebietsmonitoring durchgeführt. Diese Messungen haben den Vorteil, dass es sich um reale, vergleichsweise einfach zu erhebende Messwerte unter Einbeziehung der Stickstoffdynamik handelt, aus denen sich unter Berücksichtigung des Sickerwasseraufkommens direkt die Nitratgehalte sowie die Nitratfrachten des aus der Wurzelzone ausgewaschenen Sickerwassers abschätzen lassen. Die Nmin-Methode ist zu diesem Zweck allerdings nicht für alle Standorte gleichermaßen geeignet und für die Beprobungszeitpunkte, die Probengewinnung, den Transport sowie die Analysen sind Vorgaben erforderlich, welche von den Ländern in zum Teil abweichender Form formuliert wurden, sodass die Messwerte keinen Vergleich zulassen.

Die Studie liefert gute Anhaltspunkte zur Gestaltung eines Nitratmonitorings und zur Weiterentwicklung des Frühindikatorensystems im Demonstrationsvorhaben. Die Ergebnisse zeigen, dass derzeit ein länderübergreifender Vergleich von kalkulatorischen und stofflich-analytischen Erhebungen aufgrund der unterschiedlichen Methoden und Herangehensweisen nicht zielführend ist. Das Demonstrationsvorhaben schafft daher perspektivisch die Grundlagen für harmonisierte Datenerhebungen und Monitoringprogramme, welche zusätzlich zu den Erhebungen im Grundwassermessnetz im Rahmen der Nitratberichterstattung die aktuelle Situation der Nitratbelastung abbilden können.

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