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Münsterland (Nordrhein-Westfalen)

Lage des Testgebiets: Das 448 km2 große Testgebiet „Münsterland" liegt im Ostmünsterland mit der GWK-Bezeichnung „Niederung der Oberen Ems" (GWK 3_05). Der größte Teil des Testgebietes gehört dem Kreis Steinfurt an, kleinere Anteile liegen im Kreis Warendorf und der Stadt Münster. Es erstreckt sich über verschiedene Landschaftsräume südlich des Teutoburger Waldes. Dominierend für den Raum ist die Ems, die mit ihren Zuflüssen das Relief der Landschaft prägt.

Klima: Die mittlere Jahrestemperatur beträgt im Münsterland ca. 9 Grad Celsius, wobei es jedoch in den höher gelegenen Regionen zu niedrigeren Durchschnittstemperaturen kommt. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge beträgt etwa 800 mm, wobei in der für die Landwirtschaft besonders wichtigen Hauptvegetationszeit von Mai bis September ca. 350 mm im langjährigen Mittel fallen.

Böden: Das Testgebiet „Münsterland" wird von zwei Bodengroßlandschaften (BGL) geprägt. Die BGL Niederungen der Urstromtäler des Altmoränengebietes beschreiben den nördlichen Teil des Testgebietes im Steinfurter Kreis. Die südlichen Teile des Testgebietes werden von der Grundmoränenlandschaft dominiert.

Auf den vorherrschend trockenen Sandstandorten sind mehr oder weniger stark versauerte Ranker (junge Dünen), Podsole und anthropogene Eschböden (Graubrauner Plaggenesch) entwickelt, in den eingetieften Senken und Bachtälern sind auch gleyartig veränderte Podsole und Esche mit Grundwassereinfluss im Unterboden sowie Sand-Gleye verbreitet. Im Emstal nehmen Braune Auenböden mittlerer bis hoher Entwicklungstiefe und geringer bis mittlerer Nährstoffversorgung etwa 70% des Landschaftsraumes ein. In tiefer gelegenen Auenbereichen ist grundwassergeprägter Auengley mit Flurabständen von 4 - 8 dm unter Gelände verbreitet. Westlich des Emstals liegt eine weitläufige, weitgehend ebene, grundwassergeprägte Sandniederung. Vorherrschende Bodenformen sind oberflächlich podsolierte Gleyböden sowie grundwasserbeeinflusste Podsole und Plaggenesche.

Betriebstypen: Das Testgebiet ist Teil der landwirtschaftlichen Gunstregion „Münsterland". Neben den klimatischen Voraussetzungen bilden auch die strukturellen Faktoren wie die Nähe zur nahrungsmittelverarbeitenden Industrie einen wichtigen Baustein für diese Entwicklung. Rund 80% der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird für den Ackerbau verwendet.
Das Münsterland gilt als die Veredlungsregion Deutschlands. Der Schwerpunkt Viehhaltung basiert im Wesentlichen auf den Standbeinen Schweinemast, Sauenhaltung, Ferkelerzeugung sowie Milchwirtschaft und Rinderhaltung.

Nutzung: Auf rund 50% der genutzten Ackerbauflächen wird Getreide angebaut, ein Viertel wird für Ackerfutter-Kulturen und 17% als Dauergrünland genutzt. Dabei muss man beachten, dass Silomais als Ackerfutter qualifiziert wird und der in gleichem Umfang angebaute Körnermais als Getreide. Dadurch kommt der Maisanbau insgesamt in vielen Regionen auf über 50% Flächenanteil.

Gewässerschutz: Besondere Herausforderungen für den Gewässerschutz beste-hen u.a. auf den Sandstandorten mit hohem Nitratverlagerungsrisiko, Standorten mit hohem Grundwasserstand und aufgrund des hohen Wirtschaftsdüngeraufkommens.

Münsterland

Lage des Grundwasserkörpers GWK 3_05 (gelb) im Land Nordrhein-Westfalen (links) und flächenbezogene Anbaustruktur 2022 auf den 72 Testschlägen im Testgebiet "Münsterland" (rechts). (Abbildung links: Karte = stepmap.de, GWK = JKI, Abbildung rechts: IGLU).

Demonstrationsbetriebe

Im Testgebiet „Münsterland" sind alle sechs teilnehmenden Betriebe Vollerwerbsbe-triebe mit dem Schwerpunkt Schweinemast und Sauenhaltung. Zwei der Betriebe betreiben zusätzlich Ackerbau. Die Größe der teilnehmenden Betriebe reicht von 60 ha bis 260 ha. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 120 ha.

Regionaler Einrichter in Nordrhein-Westfalen

Der Regionale Einrichter für das Testgebiet „Münsterland" ist die IGLU-Ingenieurgemeinschaft Landwirtschaft und Umwelt aus Göttingen, mit ihren Zweigstellen in Schleswig-Holstein (Büsum, Kiel) Nordrhein-Westfalen (Köln), Hessen (Oberurff) und Niedersachsen (Celle). Die Testgebiete „Münsterland und Nieder-rhein" werden von Köln und Göttingen aus betreut.

Die IGLU arbeitet seit über 25 Jahren nach dem Motto „Engagement für Landwirt-schaft und Umwelt" als Beratungs- und Planungsbüro und hat sich auf die Bereiche Grundwasser- und Oberflächengewässerschutz, Bodenkunde, Nachwachsende Roh-stoffe / Klimaschutz sowie Naturschutz spezialisiert. Die an Flächennutzer gestellten Anforderungen im Hinblick auf Wasser-, Boden-, Klima- und Naturschutz sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das qualifizierte Know-how des Unternehmens mit seinen rund 40 Mitarbeiter*innen unterstützt Wasserversorger, Behörden, Institute und Praktiker bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen.

Die Haupttätigkeitsfelder der IGLU sind:

  • Gewässerschutzberatung nach EG-Wasserrahmenrichtlinie (NI, HE, SH, NRW) und in Wassergewinnungsgebieten (NI, HE, SH, SA, NRW) für die Land- und Forstwirtschaft sowie den Gartenbau,
  • Einzelbetriebliche Agrar- und Produktionsberatung, u.a. ELER-geförderte Nachhaltigkeitsberatung,
  • Durchführung von Forschungsvorhaben Konzeption und Umsetzung, u. a. zur Minderung von Stoffausträgen aus der Landnutzung und zum Klimaschutz,
  • Bodenkundlich hydrologische Sachverständigenleistungen, Wasserrechts- und Bodenschutzgutachten,
  • Landwirtschaftliche Klimaschutz- und Energieeffizienzberatung,
  • Landwirtschaftliche Naturschutz- und Biodiversitätsberatung,
  • GIS- und Datenbankprojekte

Als regionaler Einrichter im Testgebiet „Münsterland" stehen Ihnen folgende An-sprechpartner zur Verfügung:
Anke Reese (Betreuung der Demonstrationsbetriebe)
Achim Roth (Regional-Fachberatung)
Dr. Christine von Buttlar (Gesamtverantwortung)

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