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Niederrhein - Nordrhein-Westfalen

Lage des Testgebiets: Das im äußersten Nordwesten von NRW im Kreis Kleve gelegene Testgebiet „Niederrhein" entspricht dem Grundwasserkörper 286_01 und gehört zur Terrassenebene des Rheins bzw. der Maas. Das zwischen Kleve im Norden und Weeze im Süden an der holländischen Grenze gelegenen Gebiet umfasst ca. 250 km2 Gesamtfläche. Es liegt zum größten Teil im Kreis Kleve mit einer kleinen Enklave im Kreis Wesel.

Klima: Bei einer mittleren Jahrestemperatur von über 9 Grad herrscht ein ausgeglichenes, atlantisch geprägtes Temperaturklima mit milden Wintern und einer langen Vegetationsperiode. Die Jahresniederschläge liegen bei 700 bis 750 mm. Die Witterung zeichnet sich durch milde Winter und warme durch Vorsommertrockenheit bestimmte Sommer aus.

Böden: Der Großteil des Testgebietes „Niederrhein" wird von der Bodengroßlandschaft der Auen und Niederterrassen dominiert. Wenige Ausläufer werden den Hochflutlehm-, Terrassensand- und Flussschottergebieten zugeordnet.
Der nördliche Bereich des Testgebietes wird von den Niederrheinischen Höhen eingenommen. Vorherrschende Bodenarten sind Braunerden, Parabraunerden sowie Podsol-Braunerden. Auf ihnen dominiert Ackerbau. Im Westen sowie im Südosten des Landschaftsraumes liegen natürliche Bruchgebiete. Aufgrund von Meliorationsmaßnahmen ist der Grundwasserspiegel abgesenkt und die Flächen werden heute überwiegend als Grünland genutzt. Der südliche Bereich zählt zur Mittleren Niederrheinebene. Der Untergrund wird zumeist von pleistozänen Kiessanden der Niederterrasse geprägt, die mit sandig-lehmigen Auensedimenten und häufig von einer Flugsanddecke überlagert sind. Die beiderseits der Aue gelegenen Niederterrassenstreifen weisen in trockeneren Bereichen Braunerden und Parabraunerden, in feuchteren Bereichen Gleye und Anmoorgleye auf.

Die Auen mit hohem Grundwasserstand ist Dauergrünland der Ausgangpunkt der Milchviehhaltung gewesen. Leichte Böden haben sich auf sandigen, z. T. Dünenstandorten gebildet, die aktuell durch Kartoffelanbau genutzt werden. Im mittleren Teil nordöstlich von Goch sind die besten Standorte mit bis zu 80 Bodenpunkten anzutreffen.

Betriebstypen: Im Projektgebiet spielt die Milchvieh- und Rinderhaltung sowie der Mais- und Kartoffelanbau eine wesentliche Rolle.

Nutzung: Geprägt durch die Milchvieh- und Rindviehhaltung wird ca. die Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche für Futterbau und Dauergrünland verwendet. Auf einem Viertel der Fläche werden Hackfrüchte angebaut, die wesentlich durch den Mais- und Kartoffelanbau bestimmt werden. Auch die Zuckerrübe wird in den letzten Jahren wieder vermehrt angebaut. Der Getreideanteil ist im Landesvergleich unter-durchschnittlich genauso wie der Raps- und Leguminosenanteil.

Niederrhein

Lage des Grundwasserkörpers GWK 286_01 (gelb) im Land Nordrhein-Westfalen (links) und flächenbezogene Anbaustruktur 2022 auf den 72 Testschlägen im Testgebiet "Niederrhein" (rechts). (Abbildung links: Karte = stepmap.de, GWK = JKI, Abbildung rechts: IGLU).

Gewässerschutz: Besondere Herausforderungen für den Gewässerschutz beste-hen u.a. auf den Sandstandorten mit hohem Nitratverlagerungsrisiko und aufgrund des hohen Wirtschaftsdüngeraufkommens.

Demonstrationsbetriebe

Im Testgebiet „Niederrhein" sind alle sechs teilnehmenden Betriebe Vollerwerbsbetriebe mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung. Einer der Betriebe hat zusätzlich eine Schweinemast. Die Größe der teilnehmenden Betriebe reicht von 75 ha bis 260 ha. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 130 ha.

Regionaler Einrichter in Nordrhein-Westfalen

Der Regionale Einrichter für das Testgebiet „Niederrhein" ist die IGLU-Ingenieurgemeinschaft Landwirtschaft und Umwelt aus Göttingen, mit ihren Zweigstellen in Schleswig-Holstein (Büsum, Kiel) Nordrhein-Westfalen (Köln), Hessen (Oberurff) und Niedersachsen (Celle). Die Testgebiete „Münsterland und Niederrhein" werden von Köln und Göttingen aus betreut.

Die IGLU arbeitet seit über 25 Jahren nach dem Motto „Engagement für Landwirtschaft und Umwelt" als Beratungs- und Planungsbüro und hat sich auf die Bereiche Grundwasser- und Oberflächengewässerschutz, Bodenkunde, Nachwachsende Rohstoffe / Klimaschutz sowie Naturschutz spezialisiert. Die an Flächennutzer gestellten Anforderungen im Hinblick auf Wasser-, Boden-, Klima- und Naturschutz sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das qualifizierte Know-how des Unternehmens mit seinen rund 40 Mitarbeiter*innen unterstützt Wasserversorger, Behörden, Institute und Praktiker bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen.

Die Haupttätigkeitsfelder der IGLU sind:

  • Gewässerschutzberatung nach EG-Wasserrahmenrichtlinie (NI, HE, SH, NRW) und in Wassergewinnungsgebieten (NI, HE, SH, SA, NRW) für die Land- und Forstwirtschaft sowie den Gartenbau,
  • Einzelbetriebliche Agrar- und Produktionsberatung, u.a. ELER-geförderte Nachhaltigkeitsberatung,
  • Durchführung von Forschungsvorhaben Konzeption und Umsetzung, u. a. zur Minderung von Stoffausträgen aus der Landnutzung und zum Klimaschutz,
  • Bodenkundlich hydrologische Sachverständigenleistungen, Wasserrechts- und Bodenschutzgutachten,
  • Landwirtschaftliche Klimaschutz- und Energieeffizienzberatung,
  • Landwirtschaftliche Naturschutz- und Biodiversitätsberatung,
  • GIS- und Datenbankprojekte

Als regionaler Einrichter im Testgebiet „Niederrhein" stehen Ihnen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
Anke Reese (Betreuung der Demonstrationsbetriebe)
Achim Roth (Regional-Fachberatung)
Dr. Christine von Buttlar (Gesamtverantwortung)

 

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