.

Frühindikatoren

Das zu erprobende Indikatorset umfasst rechnerisch-kalkulatorische und stofflich-analytische Frühindikatoren. Die Erfassung erfolgt in den Testgebieten auf der Grundlage von einheitlichen Pflichtenheften. Diese Harmonisierung der Datenerhebung dient dazu, die Messwerte aus verschiedenen Bundesländern vergleichbar zu machen. 

Als rechnerisch-kalkulatorische Frühindikatoren werden periodenechte N-Bilanzen, wie die Hoftor-, Schlag- und Fruchtbilanz inklusive einer Datenrückerhebung von drei Jahren ermittelt. Diese Frühindikatoren dienen vornehmlich dazu, Nitratemissionspotentiale von der Betriebs- bis zur Schlagebene zu quantifizieren.

Als stofflich-analytische Frühindikatoren finden der Frühjahrs-, Ernte- und Herbst-Nmin (0-90 cm) sowie Nmin-Tiefbohrungen (bis 3 m) Anwendung. Die Nmin-Werte dienen unter anderem zur Prognose von Nitratverlagerungen im Boden in Richtung Grundwasser. In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wird zusätzlich die Bestimmung von Nitrat im Wasser von Felddränagen genutzt.

Das Indikatorenset ist darauf ausgerichtet, bewirtschaftungsbedingte Änderungen von Nitratfrachten vom ackerbaulich genutzten Standort über die Betriebs- bis hin zur Gebietsebene abzubilden.

Um die bewirtschaftungsbedingten Veränderungen erfassen zu können, müssen die zur Untersuchung verwendeten Testschläge der Demonstrationsbetriebe (siehe Projektstruktur) eine Reihe von Bedingungen erfüllen. So müssen die Auswahlböden im Humusgleichgewicht stehen, um die bewirtschaftungsbedingten Änderungen des Stickstoffhaushalts nicht durch zusätzliche Stickstoffquellen, wie bei hohen Humusgehalten oder Grünlandumbrüchen, bzw. durch Stickstoffsenken, wie an degradierten Standorten, zu überprägen. Die im Untersuchungsansatz einbezogenen Böden und Anbausysteme in den Testgebieten sollen regionstypisch sein.

Frühindikatorensystem

(© Fotos: INGUS)
Powered by Papoo 2016
11396 Besucher